Ort: Basel–Münchenstein, Schweiz
Auftraggeberin: Christoph Merian Stiftung, Basel
In Zusammenarbeit mit: Malheur & Fortuna (Projektleitung, Architektur), Wasserwerkstatt (Poolplanung)
Visualisierungen: Malheur & Fortuna, Xaos Collective
Wie kann die ehemalige Eisenbahnrampe des Dreispitz einer zeitgemässen Nutzung zugeführt werden? Unsere Antwort heisst: Gleispool!
Mit dem längsten Naturschwimmbad der Schweiz verwandeln wir die brachliegende Infrastruktur in einen lebendigen öffentlichen Raum. Die einzigartige Re-Use-Schwimmanlage ist 170 Meter lang und 5,2 Meter breit, bietet Freizeit-, Sport- und Planschbecken und soll ab Sommer 2027 für bis zu 50’000 Nutzer:innen pro Saison Abkühlung schaffen.
Hervorgegangen ist der Gleispool aus dem Freiraumkonzept Dreispitz, das die geplante Verdichtung und Transformation des 50 Hektar grossen Gewerbe- und Dienstleistungsgebiets in Basel-Münchenstein begleiten soll. Ein Ziel des Gleispools ist es daher, die heutige Hitzeinsel Dreispitz zu kühlen, das Areal zu durchlüften und zu verschatten sowie wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen und zu erhalten. Als Teil des Gleisharfenparks folgt die Umgebungsgestaltung des Pools dem Prinzip der Schwammstadt: Verschiedene Bodenaufbauten, Materialien und Bepflanzungen werden eingesetzt, um Wasser zu speichern, verdunsten zu lassen und lokal zu versickern. Der Gleispool kommt ohne chemische Zusätze aus und reinigt sich rein biologisch über mehrstufige Filteranlagen mit Sediment und Pflanzen.
Das Naturbecken ist weit mehr als eine Badeanlage – es eröffnet neue Begegnungsräume und markiert den ersten sichtbaren Schritt in der Umsetzung des Freiraumkonzepts. Der Gleispool vereint ökologische, städtebauliche und freizeitliche Qualitäten mit sozialer Interaktion und steht damit exemplarisch für eine nachhaltige Stadtentwicklung.